Bitget und die Nachweispflicht: Rechtliche Herausforderungen für Krypto-Trader

Die Krake der Geldwäscheaufklärung: Warum der Mittelherkunftsnachweis auch kleine Beträge ins Visier nimmt – im Gespräch mit Dr. Thomas Schulte, Rechtsanwalt in Berlin.

Stellen Sie sich vor, Sie haben in Krypto investiert, Ihr Geld in Edelmetallen oder anderen Sachwerten angelegt – und plötzlich fordert eine Kryptoplattform wie Bitget einen Nachweis darüber, woher Ihre Gelder stammen. Die Geldwäschegesetze greifen immer tiefer und verlangen von Ihnen, jede noch so kleine Transaktion zu belegen. Was sich zunächst wie ein bürokratisches Ärgernis anfühlt, kann im schlimmsten Fall zu einem Ausschluss von Plattformen oder sogar strafrechtlichen Ermittlungen führen. Rechtsanwalt Dr. Thomas Schulte, der seit Jahrzehnten in der Geldwäscheprävention tätig ist, sieht immer wieder, wie Anleger mit den Anforderungen zur Mittelherkunft konfrontiert werden. „Es ist beängstigend, wie der Arm der Geldwäscheaufklärung wie ein Krake immer mehr Bereiche erfasst“, erklärt Dr. Schulte. Der juristische Alltag zeigt: Es ist nicht nur der große Fisch, der ins Visier gerät – auch kleinere Beträge stehen unter Beobachtung. Was bedeutet das für Anleger und wie können sie sich rechtzeitig absichern?

Bitget und die Verpflichtung zur Prüfung der Geldherkunft

Kryptobörsen sind an strenge gesetzliche Vorgaben gebunden, wenn es um die Bekämpfung von Geldwäsche geht. Die Plattform Bitget verlangt von ihren Nutzern detaillierte Nachweise über die Herkunft ihrer Einzahlungen, unabhängig davon, ob es sich um Fiat-Währungen oder Kryptowährungen handelt. Dabei reicht eine bloße Erklärung nicht aus. Vielmehr müssen lückenlose Dokumente bereitgestellt werden, die den Finanzfluss eindeutig belegen.

Oftmals betrifft dies Nutzer, die größere Beträge einzahlen, doch auch regelmäßige kleinere Beträge können Verdachtsmomente erregen. „Wer über Monate hinweg ständig kleine Beträge in Bitcoin einzahlt, wird von Bitget womöglich ebenfalls überprüft“, erklärt Dr. Thomas Schulte. Denn das deutsche Geldwäschegesetz verlangt von Kryptobörsen, dass sie verdächtige Aktivitäten auch bei Summen unter 10.000 Euro melden.

Welche Dokumente verlangt Bitget?

Um der Nachweispflicht nachzukommen, müssen Nutzer eine Vielzahl an Belegen vorlegen. Dazu gehören Kaufbelege für Kryptowährungen, Nachweise über die ursprüngliche Quelle des verwendeten Geldes sowie eine detaillierte Dokumentation der gesamten Transaktionshistorie. Walletadressen, Steuerbescheide und Kontoauszüge sind essenzielle Bestandteile, um eine lückenlose Dokumentation zu gewährleisten.

Besondere Herausforderungen ergeben sich für Nutzer, die seit Jahren im Kryptomarkt aktiv sind, denn ältere Wallets oder frühere Transaktionen lassen sich mitunter schwer nachweisen. „Wer Coins aus früheren Jahren besitzt, muss nun in der Lage sein nachzuweisen, woher diese stammen, obwohl frühere Kryptobörsen oft noch keine Bestätigungen ausgestellt haben“, bemerkt Dr. Schulte.

Gefahren einer Geldwäscheverdachtsmeldung

Wer keine lückenlosen Nachweise erbringen kann oder absichtlich falsche Dokumente vorlegt, geht ein hohes Risiko ein. Kryptobörsen speichern sämtliche Nachweise über einen langen Zeitraum und sind bei Unstimmigkeiten dazu verpflichtet, eine Geldwäscheverdachtsmeldung abzugeben. „Nutzer, die unvollständige oder manipulierte Belege einreichen, können nicht nur gesperrt werden, sondern müssen mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen“, stellt Dr. Schulte klar.

Die Meldung bei den Behörden kann dazu führen, dass sich sowohl das Finanzamt als auch die Staatsanwaltschaft mit dem Vermögen des Betroffenen beschäftigen. Denn ein Verdacht auf Geldwäsche kann weitergehende Ermittlungen nach sich ziehen, die auch in die private Finanzhistorie Einblick nehmen.

Wie kann man sich auf den Mittelherkunftsnachweis vorbereiten?

Experten raten dazu, frühzeitig eine vollständige und gut dokumentierte Nachweiskette über das eigene Kryptowährungsvermögen zu erstellen. Wer regelmäßig Kryptowährungen kauft, sollte sämtliche Belege strukturiert sammeln und aktualisieren. Dadurch kann verhindert werden, dass bei einer zukünftigen Überprüfung Nachweislücken entstehen.

Ein geordneter Umgang mit Wallets und Transaktionsverläufen ist ebenfalls essentiell. „Jeder Nutzer sollte sich angewöhnen, eine stimmige Dokumentation aller Krypto-Transaktionen zu pflegen“, betont Dr. Schulte. „Denn je klarer die Herkunft der Kryptowährungen belegt werden kann, desto geringer ist das Risiko einer Sperrung oder Strafverfolgung.“ Besonders bei häufigem Wechsel der Wallets ist es wichtig, die gesamte Historie ausreichend zu dokumentieren.

Rechtliche Unterstützung bei Problemen mit Bitget

Sollte eine Nachweisanforderung von Bitget nicht akzeptiert oder ein Konto gesperrt werden, ist schnelles Handeln erforderlich. In solchen Fällen kann rechtlicher Beistand helfen, eine Lösung mit der Kryptobörse zu finden. „Viele Kunden wissen nicht, dass sie das Recht haben, Einsicht in die Begründung der Ablehnung zu erhalten“, erklärt Dr. Schulte. „Ein Anwalt kann dabei helfen, nachzuvollziehen, warum ein Nachweis nicht akzeptiert wurde und ob rechtliche Schritte möglich sind.“

Ein professionell erstellter und umfassender Herkunftsnachweis kann Probleme frühzeitig verhindern. Wer einmal eine vollständige Dokumentation erstellt hat, kann diese für mögliche zukünftige Anfragen bei verschiedenen Kryptobörsen oder Banken nutzen.

Fazit

Die verstärkten Maßnahmen zur Geldwäscheprävention setzen Kryptobörsen wie Bitget unter Druck, die Einzahlungen ihrer Kunden genau zu prüfen. Dabei trifft die Pflicht zur Herkunftsnachweis nicht nur Großanleger, sondern kann auch Nutzer mit kleineren Beträgen betreffen. Eine unzureichende Dokumentation kann zu Kontosperrungen und rechtlichen Problemen führen.

Wer sicherstellen möchte, dass sein Nachweis rechtlich einwandfrei ist, sollte sich frühzeitig mit den Anforderungen auseinandersetzen und gegebenenfalls juristische Expertise hinzuziehen. Anwaltlicher Beistand kann dabei helfen, eventuelle Lücken zu schließen und eine rechtssichere Dokumentation zu erstellen.

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